Für
alle, die zukünftig am WSP-Programm der DKG teilnehmen und in Tofino
arbeiten, habe ich einen Guide zusammen gestellt. Gleichzeitig dient
es auch als Fazit und Reflektion meiner Zeit in Tofino.
Anreise:
Dazu
muss ich zunächst sagen, dass ich direkt zum Airport in Vancouver
und nicht über Toronto geflogen bin, da ich früher als der grösste
Teil der anderen Teilnehmer angereist bin.
Airport
Toronto:
Am
Airport in Toronto bekommt ihr eure SIN (Social Insurance Number) und
müsst durch die Immigration.
Nach
dem Seminar in Toronto fliegt ihr dann weiter nach Vancouver.
Airport
Vancouver YVR:
Da
ich ja direkt nach Vancouver geflogen bin, beschreibe ich mal meinen
Weg. Nachdem man gelandet ist muss man auch dort erst mal durch
die Immigration (versucht euch deshalb etwas zu
beeilen, sonst steht ihr ewig in der Warteschlange). Dafür gibt
es Automaten, welche relativ selbsterklärend und auch
auf Deutsch sind. Dort müsst ihr dann auch zu deklarierende
Dinge deklarieren. Viel falsch machen kann man dort nicht
und das ist auch schnell erledigt; als kleinen Tipp sage ich euch nur
schon mal, dass ihr auch die Zeit, die ihr in Kanada seid in
Tagen (!) angeben müsst. Rechnet euch des einfach vorher
schon mal aus, dann habt ihr das schnell erledigt - auch
wenn das wahrscheinlich nicht wirklich wichtig ist. Danach kommt ihr
zu ein paar Officern, die euch dann zu einem
Schalter weiterschicken; dort werdet ihr dann wiederum in
einen Raum weitergeschickt, wo ihr dann
das vorläufige Dokument für die Work Permit und
euren Reisepass vorzeigen müsst; daraufhin wird
euch dann eure Work Permit ausgehändigt. Viel
gefragt wurde ich dort nicht, und das war auch in etwa 20 min
erledigt. Daraufhin ist der wichtigste/schwierigste Teil erledigt.
Ihr braucht davor auch wirklich keine Angst haben: Alle sind
unfassbar nett und helfen euch, wenn ihr bei irgend etwas Hilfe
benötigt. Nun ist die Immigration geschafft und ihr geht durch den
Ausgang in die Eingangshalle. Dort gibt es auch einen Geldautomaten,
falls ihr Bargeld abheben wollt. Als kleinen Tipp von
mir: Holt euch an der Information einen Plan für den
Skytrain und fragt wie ihr bis nach „Horseshoe Bay“
kommt, denn auch dafür gibt einen kleinen Zettel mit der richtigen
Verbindung. Es werden zwar immer alle Stationen korrekt angesagt und
ihr könnt die Station kaum verpassen, allerdings gibt euch das schon
mal ein wenig Sicherheit.
Skytrain:
Daraufhin
geht ihr die Treppe zum Skytrain hoch (alles ausgeschildert am
Ausgang). Dort stehen Automaten an denen ihr euch ein Ticket kaufen
müsst. Eine „Zone“ reicht bis zu eurer Zielstation „Vancouver
City Centre“
(kostet um die 8 CAD). Angekommen an der Station steigt ihr aus und
geht zur ausgeschilderten Innenstadt heraus. Wenn ihr dort rauskommt,
seid ihr wahrscheinlich erst mal etwas überwältigt, weil alles so
groß ist und etwas unübersichtlich wirkt. Ich wusste im ersten
Moment überhaupt nicht, wie ich zur richtigen Haltestelle komme.
Etwa 20 Sekunden nachdem ich aus dem Bahnhof heraus gekommen bin, kam
ein Mann zu mir, welcher mich einfach so zur Haltestelle geführt
hat. Aber auch ohne hilfsbereite Menschen findet ihr das ohne
Probleme. Ihr müsst einfach die Straße geradeaus auf die andere
Straßenseite und dann nach rechts gehen. Dann seht ihr auch schon
die Haltestelle. Nun habt ihr die Qual der Wahl: Ihr könnt sowohl
mit der Linie
250 oder
mit der 257 (dies
ist der Express nach Horseshoe Bay) fahren. Das würde ich von der
Zeit abhängig machen. Wenn ihr Zeit habt um zur Fähre zu kommen,
empfehle ich euch die 250. Diese braucht zwar deutlich länger als
der Express, allerdings habt ihr dann noch die Chance ein wenig von
Vancouver zu sehen, quasi eine kleine Sightseeingtour Tour. Hier auch
wieder ein Tipp: Das
Ticket vom Skytrain ist 90 Minuten,
und auch für den Bus, gültig, somit müsst ihr euch kein neues
Ticket kaufen, sondern könnt das vom Skytrain auch noch benutzen um
nach Horseshoe Bay zu kommen.
Falls
ihr im Bus irgendwelche Fragen habt könnt ihr natürlich immer den
Busfahrer fragen.
Wenn ihr euer Ticket verlieren solltet, solltet ihr euch erstmal
Kleingeld besorgen, da man in allen Bussen in Kanada nur mit Münzen
bezahlen kann.
BC
Ferries:
Angekommen
an der Fähre müsst ihr einfach am Schalter nach einem Ticket nach
Vancouver Island/ Departure Bay Nanaimo fragen. Dann kommt ihr in die
Wartehalle und wartet dort auf die Fähre. Die Fahrt dauert planmäßig
1 Std 40 min, ihr könnt aber locker mit 2 Stunden rechnen.
Tofinobus:
In
der Ankunftshalle der Fähre ist direkt der Ticketschalter für
Busse. Dort sagt ihr einfach, dass ihr mit dem Tofinobus nach Tofino
wollt. Kleiner Tipp: Fragt
den Verkäufer direkt wo der Bus hält, denn auf dem Parkplatz stehen
meistens viele Tofinobusse, die aber nicht alle nach Tofino fahren.
Wichtig
(!): Fragt am besten vor eurer Reise
schon euren Manager per E-Mail, ob er/sie oder der Manager der
Accomodation euch aus Tofino abholen kann. Wenn ja, schreibt dem
Manager an der Fähre wann ihr den Bus nehmt (WLAN gibt es dort
natürlich). Macht nicht den selben Fehler wie ich und geht die 5 km
aus der Stadt zur Accomodation, denn auch wenn sich 5 km nicht weit
anhören, ist es doch schon anstrengend mit Jet Lag und einigen Kilo
an Gepäck zu Fuß zu laufen.
Job:
Nun
etwas zum Job, in einem früheren Post hatte ich zwar schon mal etwas
dazu geschrieben, hier werde ich das aber nochmal zusammenfassen:
Grundsätzlich
arbeiten alle 8 Stunden am
Tag. Allerdings hängt das auch davon ab, welchen Job man macht, denn
„Housekeeper“ und Arbeiter in der Küche haben manchmal auch
etwas früher frei. Das heißt natürlich nicht, dass ihr Job
unanstrengender ist, aber manchmal haben sie eben früher frei. Auf
dem Campground arbeitet man immer 8 Stunden, was einem zwar etwas
Freizeit raubt, dafür aber immer den vollen Lohn einbringt.
Ihr
müsst natürlich einen Arbeitsvertrag unterschreiben. In
diesem Arbeitsvertrag wird unter anderem die Vertragsdauer
festgelegt. Genaue Informationen werdet ihr aber sowieso von eurem
Manager bekommen. Dabei wird euch auf jeden Fall geholfen, da müsst
ihr euch keine Sorgen machen.
Bezahlung:
Man
kann mit Paychecks bezahlt werden oder das Geld direkt überwiesen
bekommen. Paychecks sind wie ein kleiner Brief, welchen man dann zur
Bank bringt und über einen Schlitz in den Automaten einzahlt. Und da
wären wir auch schon bei einem der wichtigsten Dinge, die ihr
erledigen müsst: Die Eröffnung eines CIBC
Account in der CIBC
Filiale in der Stadt. Die findet ihr
direkt gegenüber vom Supermarkt „CO-OP“.
Die Eröffnung eines Bankkontos ist ganz einfach, allerdings solltet
ihr das möglichst schnell erledigen, denn es ist viel besser das
Geld direkt überwiesen zu bekommen, mal ganz davon ab, dass ihr die
Paychecks gar nicht ohne ein kanadisches Bankkonto einlösen könnt.
Bei der Eröffnung des Bankkontos bekommt ihr auch einen Zettel mit
eurer Bankinformation für euren Manager. Das gebt ihr einfach euren
Manager, damit das Geld direkt überwiesen werden kann.
Eure
Lohnabrechnung könnt ihr auf der Website Payworks.ca einsehen.
Es gibt so genannte Payrolls,
also im Prinzip die Zeitspanne von etwas über 2 Wochen, nach denen
ihr bezahlt werdet. Zugangsname und Passwort bekommt ihr per E-Mail
zugeschickt.
Leben
in der Staff Accomodation:
Genereller
Aufbau:
Im
Prinzip gibt es zwei Wohnblöcke, genannt Vegas und Arizona.
Wohnblock Vegas hat zwei Etagen, Arizona nur ein Erdgeschoss.
Größtenteils gibt es zwei Betten pro
Zimmer (Miete ca. 137 CAD für 2 Wochen), bis
auf Vegas Raum 20,
dies ist ein Sechs-Bett-Zimmer.
Abgesehen davon gibt es auch noch ein paar Sheds,
welche allerdings schwer zu ergattern sind. In diesen Sheds lebt man
alleine und hat eine Menge Platz, muss aber auch 50 CAD mehr im Monat
bezahlen. Jedes dieser Zimmer hat einen Kühlschrank,
es gibt aber auch noch größere Kühlschränke und kleinere
Schränke, als Unterbringungsmöglichkeit, in der Küche der Accom.
WLAN gibt
es natürlich auch. Ich empfehle euch auf jeden Fall Bettbezug
und Laken (Bettdecke
und Kopfkissen werden gestellt) mitzunehmen.
Teilweise ist das zwar vorhanden, allerdings tut ihr euch selber
einen Gefallen, wenn ihr euch euer eigens mitbringt. Für die, die
gerne surfen wollen werden auch 4
Surfboards und
einige Wetsuits gestellt.
Gemanagt
wird das ganze von einem Manager,
welcher im Office in
Vegas wohnt. Dieser verwaltet und reinigt die Accom. Innerhalb der
ersten Tagen müsst ihr dann einen Vertrag unterschreiben
und werdet vom Manager über die Regeln etc. aufgeklärt. Auch die
Manager sind oft parttime worker , deshalb kann es sein, dass der
Accommanager ein anderer sein könnte, als der während meines
Aufenthaltes. Es gibt auch eine „Staff Accom“ Facebook
Gruppe, worüber ihr euch mit den anderen
organisieren und absprechen könnt. Falls ihr mal jemanden braucht,
der euch bin die Stadt fährt oder ähnliches, könnt ihr das einfach
fragen. Zwei weitere Gruppen zu denen ihr hinzugefügt werdet
sind MBL Staff (Informationen
vom Accom Manager) und Tofino Trading
Post (Kauf/ Verkauf von Dingen in
Tofino).
Versorgung/
Mobilität innerhalb Tofino:
Versorgung:
Wie
bereits erwähnt gibt es den CO-OP,
den Supermarkt in Tofino. Dort werdet ihr eure Lebensmittel
einkaufen. Etwas die Straße runter ist auch ein CO-OP-HARDWARE
STORE, ein Baumarkt, falls ihr mal ein
Mückennetz oder ähnliches braucht. Es gibt auch überall Pharmacys,
wo ihr Medikamente und alle möglichen hilfreichen Dinge kaufen
könnt. Ein Tipp von
mir ist auch noch der Second-Hand
Laden direkt neben dem Pacific Surf Co.
Shop. Dort bekommt ihr auch alles, ob einen Föhn, Klamotten, Besteck, o.ä. zu einem günstigen Preis.
Mobilität:
Ich
kann grundsätzlich jedem empfehlen ein Fahrrad zu
kaufen. Diese gibt es dort meistens sehr günstig (Achtet aber
darauf, dass das Fahrrad Bremsen hat…das ist nicht immer
selbstverständlich). Da eignet sich die Tofino Trading Post Gruppe
perfekt. Wenn ihr euch jedoch kein Fahrrad kaufen wollt, könnt ihr
auch einfach mit dem Tofino Free
Shuttle fahren. Wie der Name schon sagt
ist das Shuttle umsonst und fährt vom Highway aus stündlich nach
Tofino (immer um 45).
Das Shuttle ist auch eine Möglichkeit um von Tofino zur Staff
Accomodation zu kommen, falls euch euer Manager nicht abholen kann.
Attraktions-/
Essensempfehlungen:
Attraktionen:
Da
kann ich euch folgende Touren empfehlen: Whale und Bear
Watching. Bear Watching konnte ich selber
leider nicht machen, allerdings habe ich nur Gutes darüber gehört.
Außerdem kann ich euch auf jeden Fall die Hot
Springs Tour empfehlen…das ist ein
unfassbares Erlebnis, da die Quellen wirklich noch ziemlich
unangetastet sind. Abgesehen davon sind auch die Flüge mit
dem Wasserflugzeug bei Tofino
Air (direkt am Hafen) empfehlenswert.
Nutzt hier auf jeden Fall den Vorteil aus, dass ihr ein Local seid,
die meisten Touren kriegt ihr dann
nämlich gratis (allerdings nicht die
Flüge mit dem Wasserflugzeug…hier bekommt ihr als Local aber einen
deutlichen Rabatt).
Sagt dafür einfach wo ihr arbeitet; es kann sein, dass von euch
ein Paycheck oder
eure Gehaltsabrechnung von Payworks verlangt
wird, dies war bei mir aber nie der Fall.
Empfehlen
kann ich euch als Anbieter „Clayoquot Wild“,
das ist ein kleiner Familienbetrieb in der Nähe des Hafens. Die sind
super nett und nehmen euch umsonst mit. Partner von der Lodge ist
"West Coast Aquatic Safaris",
da bekommt ihr die Touren auch umsonst (Informationen dazu bekommt
ihr aber auch von euren Arbeitgebern, wenn ihr sie danach fragt).
Etwas wichtiges, was ihr dabei nicht vergessen dürft, ist dass ihr
nur als „Stand By“ aufgeschrieben
werdet, das bedeutet, dass euer Platz immer noch von jemand anderem
besetzt werden kann, wenn derjenige den vollen Preis bezahlt.
Ein
sehr beliebter Sport in Tofino ist natürlich das Surfen.
Wie bereits gesagt, stehen dafür vier Surfboards zur Verfügung und
auch einige Wetsuits. Falls ihr euch euren eigenen Wetsuit oder euer
eigenes Surfboard kaufen wollt, gibt es dafür auf jeden Fall genug
Shops in der Stadt. Das ist auch wieder eine super Möglichkeit die
Tofino Trading Post Gruppe zu nutzen, denn da bieten auch
viele Privatverkäufer ihr
gebrauchtes Surf Gear an.
Um
zu den „surfgeeigneten“ Stränden zu kommen könnt ihr entweder
das Tofino Free Shuttle nach Cox
Bay nehmen (in den Bussen gibt es
spezielle Ablagen für Surfboards) oder ihr fragt jemanden in der
Accom, welcher ein Auto besitzt,
der auch surft, ob er euch mitnehmen kann (ist eigentlich jeden Tag
so). Oder ihr kauft euch eine Fahrradhalterung
für Surfboards, falls ihr ein Fahrrad
besitzt.
Essen:
Empfehlen
kann ich euch Tony's
Pizza gegenüber vom CO-OP. Perfekt für
den kleinen Snack zwischendurch. Außerdem auch noch Big Daddy's
Fish Fry,
dort bekommt ihr auch echt gutes Essen zu einem fairen Preis (findet
ihr neben dem Whale Watching Center, gegenüber von Rhino Tofino).
Abends
gehen öfters mal welche zu „The
Legion“, eine (Karaoke-)Bar. Leider fällt
das für Leute unter 19 Jahren weg, da das Drinking
Age in BC ja 19 ist.
Eine weitere tolle Sache ist die Tofino
Brewery, was ebenfalls nur für Leute über
18 Jahren interessant ist.
Kontakte,
die man bei Problemen fragen kann:
Ganz
einfach: Wenn ihr irgendwelche Probleme habt könnt ihr eigentlich
immer zu euren Chefs oder zum Manager der Staff Accom gehen.
Natürlich hängt das auch davon ab, wer in der Zeit die Staff Accom
managet, aber normalerweise wird einem immer geholfen.
Falls
ihr mal irgendwie Hilfe bei handwerklichen Dingen braucht, könnt ihr
auch einfach die Mitarbeiter der Maintenance fragen.
Deren Arbeitsplatz/ Werkbereich ist direkt neben den Sheds, die
helfen euch auch immer bei Problemen.
Fazit:
Nach
drei Monaten kann ich nun sagen, dass es die richtige Entscheidung
gewesen ist, an diesem Programm teilzunehmen und ich es jederzeit
wieder machen würde. Es gibt kaum ein Programm, welches so gut
organisiert ist und bei dem einem dermaßen unter die Arme gegriffen
wird. Somit komme ich auch schon zu dem Punkt für wen das Programm
am besten ist, und zwar gerade für Jugendliche, welche gerade ihren
Abschluss gemacht haben. Natürlich ist das Programm ebenfalls für
Studenten gut, dafür ist es ja ursprünglich gedacht, allerdings ist
es besonders für junge Menschen attraktiv, weil einem eben so viel
geholfen wird.
Bezogen
auf die Staff Accom: Wenn euer Hauptziel der Reise ist, euer Englisch
deutlich zu verbessern, könnte beispielsweise eine Farm attraktiver
sein. Das hängt natürlich davon ab, wie gut man schon Englisch
spricht. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass man eben häufig
Deutsch spricht, da meistens auch andere Teilnehmer der DKG da sind.
Natürlich kann man auch abmachen, dass man nur Englisch miteinander
spricht und das haben wir auch meistens getan, wenn die Leute mit
einer anderen Herkunft auch im Raum waren, jedoch spricht man
untereinander dann doch immer Deutsch.
Trotzdem
hat sich mein Englisch verbessert und ich kann dieses Programm
einfach nur jedem empfehlen, da es deutlich das Selbstbewusstsein
steigert und die Angst vor dem Alleine reisen verringert.
See
You
Jan